Tiergerechte Haltung von Farbratten

Die tiergerechte Haltung von Farbratten wird leider oftmals immer noch unterschätzt. Allerdings ist die tiergerechte Haltung und Versorgung von Farbratten durchaus sehr anspruchsvoll. Deshalb möchten wir im Folgenden über die Grundlagen der tiergerechten Haltung von Farbratten aufklären. Ebenso findet ihr Tipps und Anmerkungen, die auf unserer persönlichen Erfahrung beruhen. Hier geht es zu den einzelnen Abschnitten einer tiergerechten Farbrattenhaltung.

  1. Farbratten sind Rudeltiere
  2. Die richtige Abgabestelle
  3. Der richtige Käfig
  4. Die passende Einrichtung
  5. Der tägliche Auslauf
  6. Die Ernährung
  7. Die regelmäßige Käfigreinigung
  8. Haltung ohne Käfig

Die Integration von Farbratten

Oftmals herrscht große Unsicherheit darüber, wie eine Integration von Farbratten durchzuführen ist. Deshalb haben wir einen kleinen Fahrplan mit Tipps zusammengestellt. Hier geht es zu den einzelnen Abschnitten:

  1. Der neutrale Bereich
  2. Das sichere Eingreifen
  3. Das Vorgehen
  4. Tipps und Tricks

Tiergerechte Haltung von Farbratten: Farbratten sind Rudeltiere

Um eine tiergerechte Haltung zu gewährleisten, müssen Farbratten in einem Rudel gehalten werden. Farbratten sind Rudeltiere und weisen ein hoch entwickeltes Sozialsystem auf (Schleich 2001). Sie leben in Gruppenverbänden und suchen bei der Aufnahme von Nahrung die Nähe ihrer Artgenossen (Seffer 2015).

Es existieren auch Studien darüber, dass Einzelhaltung zu Isolationsstress führt, welcher körperliche und psychische Veränderungen nach sich zieht (Schleich 2001). Ferner konnte im Rahmen von Studien beobachtet werden, dass isoliert gehaltene Ratten ängstlicher sind, ein geringeres Körpergewicht und eine niedrigere Lebenserwartung aufweisen (Schleich 2001). Ebenso konnte verringerte soziale Aktivität sowie erhöhtes Aggressionsverhalten beobachtet werden (Seffer 2015).

Die momentan gängige Meinung ist, dass ein Rudel ab vier Farbratten beginnt. Allerdings kann sich erst bei einer größeren Anzahl an Tieren eine richtige Rudelstruktur ausbilden. Wir empfehlen bei Rudelneugründung sowie langfristig allerdings mindestens vier, besser fünf Tiere. Der Grund ist sehr simpel: Sollte ein Rudelmitglied versterben, besteht trotzdem immer noch ein intaktes Rudel, sodass man sich in aller Ruhe nach neuen Rudelmitgliedern umschauen und zudem die bevorstehende Integration mit aller Sorgfalt durchführen kann. Ebenso bildet sich unserer Erfahrung nach bei einem Rudel von vier bis fünf Farbratten erst eine wirkliche Rudeldynamik aus.

Umso wichtiger ist es deshalb, rechtzeitig ein neues Zuhause für verbliebene Farbratten zu suchen, wenn man die Haltung langfristig aufgeben möchte. Oftmals bieten Pflegestellen, von denen man die Farbratten ursprünglich bezogen hat, an, verbleibende Tiere wieder zurückzunehmen. Ebenfalls gibt es zahlreiche Vermittlungsgruppen auf Facebook, in denen man nach einem geeigneten Zuhause mit Rudelmitgliedern suchen kann. Besonders wichtig ist es, die Tiere nicht lediglich auf Vertrauensbasis in neue Hände zu geben. Wir empfehlen bei Privatpersonen immer einen Schutzvertrag und eine gründliche Prüfung des neuen Zuhauses.


Tiergerechte Haltung von Farbratten: Die richtige Abgabestelle

Zunächst einmal muss betont werden, dass Zoohandlungen und Vermehrer:innen keine seriöse Quelle darstellen, um Farbratten zu beziehen. Hier steht der Profit und nicht das Tierwohl im Vordergrund. Weiterhin ist anzumerken, dass die Begriffe Züchter:in und Pflegestelle nicht geschützt sind. Jede Person kann sich so bezeichnen. Wie erkennt man also eine seriöse Abgabestelle?

Die Tiere wurden auf Endo- und Ektoparasiten getestet und bei positivem Befund entsprechend behandelt. Eine seriöse Abgabestelle hat kein Problem damit, euch Befunde zu zeigen und die jeweiligen Testungs- und Behandlungsmethoden mitzuteilen. Die Haltung der potentiellen Adoptant:innen wird kontrolliert, beispielsweise durch Bilder, Videoanrufe oder einen Besuch des neuen Zuhauses. Die Vermittlung erfolgt mit Schutzvertrag und Schutzgebühr. Sowohl vor als auch nach der Adoption steht euch die Abgabestelle beratend zur Seite. Die Tiere sind gesund und werden bei Auffälligkeiten unverzüglich von der Abgabestelle tierärztlich untersucht. Eine Rücknahme oder Vermittlungshilfe seitens der Abgabestelle ist möglich, falls die Haltung beendet werden soll oder andere Probleme auftreten.

An dieser Stelle möchten wir zudem dafür plädieren, Farbratten aus Pflegestellen oder Tierheimen zu adoptieren. Unserer Ansicht nach ist es ethisch nicht vertretbar, weiteren Nachwuchs zu produzieren, während zahlreiche Tiere in Tierheimen oder Pflegstellen ein Zuhause suchen.


Tiergerechte Haltung von Farbratten: Der richtige Käfig

Das Domizil der Farbratten muss mindestens eine Grundfläche von 0,5 qm haben. Dabei darf die Länge nicht unter 80 cm und die Breite nicht unter 50 cm liegen. Unter Einhaltung der genannten Bedingung können die Seitenmaße auch variieren, insofern die Mindestgrundfläche weiterhin gegeben ist. Die Mindestmaße beziehen sich immer auf die Innenmaße des Käfigs, da diese kleiner als die Außenmaße ausfallen. Die Höhe des Käfigs muss mindestens 120 cm betragen, sodass genügend Platz für drei weitere Volletagen vorhanden ist. Volletagen weisen die Maße der Grundfläche auf. Sie sind zwingend notwendig, um mehr Lauffläche für die Farbratten zu generieren. Für vier Farbratten sollte der Käfig somit mindestens eine Lauffläche von 1,8 qm aufweisen. Mit jedem weiteren Rudelmitglied steigert sich die benötigte Lauffläche um 0,2 qm. Diese Angaben beruhen auf den Bestimmungen des VdRD e.V.

Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich hierbei lediglich um Mindestmaße handelt. Unserer Erfahrung nach sind Farbratten sehr bewegungsfreudige Tiere, die gerade auch viel Fläche am Stück benötigen, um ihrem Bewegungsdrang nachzukommen. Im direkten Vergleich zu einem tiergerechten Rattenkäfig mit Auslauf und unseren jetzigen Gehegen konnten wir deutlich feststellen, dass die Farbratten aktiver sind und den gesamten Platz voll nutzen. Wir möchten deshalb dazu ermutigen, über das Mindestmaß hinaus zu denken und den Farbratten so viel Platz wie möglich anzubieten.

Geeignete Käfigmodelle sind beispielsweise die Savic Suite Royal 95, die Savic Suite XL, der Maximus oder die Darwin Voliere. Möchte man handwerklich selbst aktiv werden, besteht zudem die Option eines Selbstbaus. Unbeschichtete Holzelemente können mit ungiftigen Spielzeuglack (DIN EN71/3) behandelt werden, um eine angemessene Reinigung des Käfigs zu gewährleisten.

Wie bereits erwähnt, muss der Käfig zusätzliche Volletagen enthalten. Bei den meisten Käfigmodellen müssen diese nachgerüstet werden. Als Material empfehlen wir sogenannte Siebdruck- bzw. Fahrzeugplatten. Durch ihre Beschichtung ist eine ordentliche Reinigung problemlos möglich. Sie können in jedem Baumarkt erworben und vor Ort passend zugeschnitten werden. Ferner sollten sie alle 30-50 cm angebracht werden. Der Abstand zwischen den einzelnen Volletagen darf nicht größer als 50 cm sein, da sonst die Fallhöhe zu groß ist.

Zudem sollte für den Käfig ein Standort ausgewählt werden, bei dem keine Zugluft, Kälte oder extreme Hitze vorherrscht. Farbratten können nicht draußen gehalten werden. Sie dürfen nur im geschützten Wohnraum leben. Übrigens: Farbratten sind neophob. Dies bedeutet, dass sie vor neuen, ungewohnten Umgebungen Angst haben. Deshalb sollte ein Umgebungswechsel generell vermieden und nur in Ausnahmesituationen vorgenommen werden.


Tiergerechte Haltung von Farbratten: Die passende Einrichtung

Um die Flächen der Käfige zu schützen, haben sich verschiedene Möglichkeiten etabliert. Die erste Variante ist die Nutzung von Zeitungspapier. Hiermit können alle Etagen ausgelegt werden. Farbratten zerreißen die Zeitung gerne und nutzen sie oft als Nistmaterial. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Etagen mit Teppichen, Handtüchern oder Fleecedecken auszulegen. Außerdem können Etagen, insofern sie eine entsprechende Umrandung aufweisen, mit Plosplan XL-Einstreu bedeckt werden. Hierbei handelt es sich um eine staubfreie Einstreu. Handelsübliche Einstreu eignet sich nicht für Farbratten, da sie stark stauben und somit sehr schnell zu Atemwegsproblemen führen. Als Einrichtungsgegenstände eignen sich sowohl Plastik- als auch Holzhäuser. Letztere dürfen keine herausstehenden Nägel, Klammern o.ä. enthalten, damit sich die Farbratten nicht verletzen.

Auch Weidenbrücken, Weinreben, Röhren, Pappkartons oder ausreichend große Keramikhäuser werden gerne angenommen. Viele Rattenhalter:innen verwenden sogenannte Sputniks oder Iglus. Pro Farbratte sollte mindestens ein Rückzugsort im Käfig bereitstehen, sodass sich alle Tiere nach Bedarf einzeln zurückziehen können.

Farbratten lieben kuschelige Hängematten. Diese können selbst genäht oder gekauft werden. Ebenso können Fleecedecken zurechtgeschnitten und als Hängematten verwendet werden.

Sprossenleitern müssen mit Stoff überzogen werden, um das Verletzungsrisiko zu verringern. Hierfür eignen sich ebenfalls zurechtgeschnittene Fleecedecken, große Socken oder genähte Leiterbezüge.

Außerdem sollten Buddelkisten nicht fehlen. Hierfür kann eine Plastikkiste verwendet werden. Viele Farbratten haben das Bedürfnis zu buddeln und nutzen solche Kisten sehr gerne. Buddelkisten können mit Kokosfaserhumus, Hanfstreu oder staubfreier Einstreu befüllt werden. Unserer Erfahrung nach kommt Kokosfaserhumus am besten an, da dieser dem Buddelbedürfnis der Farbratten am meisten gerecht wird.

Laufräder sind für Farbratten nicht geeignet! Der Schwanz von Farbratten stellt eine Verlängerung der Wirbelsäule dar. Die Wirbelsäule wird in handelsüblichen Laufrädern somit gebogen, was zu einer dauerhaften und auch schmerzhaften Schädigung der Wirbelsäule führen kann. Damit ein Laufen mit einer geraden Haltung möglich ist, müsste das Laufrad mindestens einen Durchmesser von 100cm besitzen. Auch Laufteller bieten kein gerade Haltung und sind somit nicht geeignet.

Ebenso nicht geeignet sind Sandbäder. Farbratten benötigen diese nicht zur Fellpflege. Sandbäder reizen die empfindlichen Atemwege der Farbratten und können auch zu Atemwegsproblemen führen.


Tiergerechte Haltung von Farbratten: Der tägliche Auslauf

Farbratten haben einen hohen Bewegungsdrang. Der tägliche Auslauf ist demnach unabdingbar. Zeitlich sollten hierfür täglich mehrere Stunden eingeplant werden. Die Einrichtung im Auslauf kann gerne variieren, sodass Abwechslung besteht. Auch der Auslauf sollte mit Fleecedecken oder Teppichen ausgelegt werden, falls der Boden sonst zu kalt ist.

Insofern der Auslauf unmittelbar an den Käfig angrenzt, muss ein Kletterschutz angebracht werden. Dieser verhindert, dass die Farbratten den Käfig hochklettern und abstürzen. Leider werden oft immer noch die Gefahren eines Absturzes unterschätzt; Die Tiere können dauerhafte Beeinträchtigungen wie Querschnittslähmungen davontragen oder sogar sterben. Möchte man weitere Klettermöglichkeiten im Auslauf installieren, ist deshalb auch unbedingt darauf zu achten, eine Fallhöhe von 50 cm nicht zu überschreiten.

Als Absperrung des Auslaufs eignen sich verschiedene Varianten. Viele Rattenhalter:innen nutzen ein Stecksystem aus Songmics-Platten. Hiervon gibt es sowohl Gitterelemente aus Metall als auch durchgängige Plastikelemente. Unserer Erfahrung nach hat sich in der Praxis eine Mischung aus beiden Arten etabliert: Die unterste Reihe bilden die Metallelemente. Darüber liegende Elemente sollten aus Plastik sein. Der Grund hierfür ist, dass die Farbratten so die unterste Ebene nicht durchnagen und gleichzeitig an den oberen Elementen nicht empor klettern können.

Weitere Möglichkeiten stellen dauerhaft feste Konstruktionen aus OSB-Platten sowie flexible Absperrungen aus MDF-Platten, welche mittels Klavierband oder Scharnieren verbunden werden, dar.

Alle Varianten sollten eine Höhe von mindestens einem Meter aufweisen, da Ratten sehr hoch springen können. Steht den Farbratten ein eigenes Zimmer zur Verfügung, müssen alle Gefahrenquellen beseitigt werden. Die Farbratten dürfen keinen Zugang zu giftigen Zimmerpflanzen haben. Weitere Beispiele sind Kabel oder Steckdosen, welche abgedeckt werden müssen.

Ein kleiner Hinweis: Es ist durchaus sinnvoll, die Tapete im Bereich des Auslaufs zu schützen. Haben eure Schützlinge also direkten Zugang zu Wänden mit Tapeten, empfiehlt es sich, diese abzudecken. Farbratten sind Nagetiere. Tapete stellt demnach für Ratten eine sehr attraktive Option dar, ihren Nagedrang auszuleben.

Da viele Farbratten das Bedürfnis haben, zu buddeln, halten wir es zudem für unabdingbar, im Auslauf eine größere Buddelkiste anzubieten. Diese kann mit Kokosfaserhumus, Hanfstreu oder staubfreier Einstreu befüllt werden. Unserer Erfahrung nach kommt Kokosfaserhumus am besten an, da dieser dem Buddelbedürfnis der Farbratten am meisten gerecht wird.


Tiergerechte Haltung von Farbratten: Die Ernährung

Die Hauptnahrungsquelle von Farbratten stellen Sämereien und Getreide dar. Ratten sollten deshalb dauerhaft Zugang zu Körnerfutter und Wasser haben. Handelsübliche Trockenfuttermischungen sind in der Regel ungesund und somit nicht tiergerecht, da sie viele pflanzliche und tierische Nebenerzeugnisse enthalten und/oder einen hohen Fettgehalt aufweisen. Qualitativ hochwertiges Rattenfutter kann man in diversen Onlineshops bestellen.

Ob Wasser in Tränken oder Näpfen angeboten werden sollte, ist tatsächlich immer noch ein strittiges Thema. Wir persönlich bieten mittlerweile nur noch in Ausnahmefällen Wassertränken an und empfehlen die Darreichung in Näpfen. Warum möchten wir euch im Folgenden erläutern: Bei klassischen Nippeltränken ist oftmals die Hygiene ein großes Problem, da diese schwer zu reinigen sind. Ebenso besteht die Gefahr, dass die Tiere keine aufrechte Trinkposition einnehmen. Aus diesem Grund sollten Wassernäpfe immer bevorzugt werden. Allerdings gibt es Farbratten, die sehr gerne auf und in Wassernäpfe Nistmaterial legen, sodass nach kurzer Zeit kein Wasser mehr vorhanden ist. In solchen Ausnahmefällen kann tatsächlich eine Wassertränke Abhilfe schaffen, es sollten aber trotzdem weiterhin Wassernäpfe zur Verfügung stehen. Unserer Erfahrung nach sollte auf Nippeltränken aus weichem Plastik gänzlich verzichtet werden. Wenn auf Wassertränken zurückgegriffen werden muss, eignen sich Glastränken, da diese auch abgekocht werden können. Eine gründliche Reinigung mit einer schmalen Bürste sowie das regelmäßige Abkochen der Glasflaschen ist dabei unerlässlich. Eine weitere Alternative stellen Delta Nagertränken von Heuser da. Diese haben keine klassische Kugel (sie sind somit auch geräuschlos) und sind robuster als normale Nippeltränken, jedoch halten sie bezüglich einer intensiven Reinigung nicht so viel aus, wie Glastränken. Wenn es also keinen Weg um eine Wassertränke gibt, ist es besonders wichtig, die Flasche so anzubringen, dass eine aufrechte Trinkposition möglich ist. Wir möchten aber nochmals an dieser Stelle betonen: die Darreichung des Wassers im Napf ist natürlicher und somit die bessere Variante. Selbstverständlich müssen auch Wassernäpfe regelmäßig gereinigt und das Wasser jeden Tag ausgetauscht werden.

Ebenso benötigen Ratten mehrmals die Woche Frischfutter. Dabei sollte der Gemüseanteil höher als der Obstanteil liegen. Möchte man blähende Gemüsesorten anbieten, sollten diese langsam angefüttert und prinzipiell nur in kleinen Mengen dargereicht werden. Gewürzte, salz- und zuckerhaltige Speisen sowie getrocknetes Brot gehören ebenfalls nicht auf den Speiseplan. Neben Sämereien und Getreide benötigen Farbratten ebenso kleine Mengen tierische Eiweiße. Wir empfehlen diese nicht mit dem täglichen Körnerfutter zu geben, da so eine kontrollierte Zufütterung in Maßen nicht möglich ist. Als Richtwert gilt wöchentlich pro Farbratte ein Viertel eines gekochten Eis plus zwei getrocknete Mehlwürmer.


Tiergerechte Haltung von Farbratten: Die regelmäßige Käfigreinigung

Einmal wöchentlich sollte der Käfig vollständig gereinigt werden. Dies beinhaltet auch die Reinigung der Käfigeinrichtung, den Austausch des Nistmaterials, der Auslagen der Ebenen sowie der Kuschelsachen. Prinzipiell gilt bei der gesamten Einrichtung, einen simplen Geruchs- und Sehtest vorzunehmen: Riecht es nach Urin oder sind Verschmutzungen zu sehen, sollten die angebotenen Materialien gereinigt bzw. ausgetauscht werden. Ein starker Uringeruch ist nicht förderlich. Schließlich wird auch bei der Konstruktion des Käfigs durch eine ausreichende Belüftung darauf geachtet, dass sich der im Urin enthaltende Ammoniak nirgendwo vermehrt ansammeln kann. Somit gilt: regelmäßiges Putzen ist wichtig und sinnvoll, es sollte aber keinesfalls mit scharfen Reinigern hantiert werden, da der Geruch vom Rudel im Käfig weiterhin vorhanden bleiben sollte. Die Reinigung mit normalen, lauwarmen Wasser ist vollkommen ausreichend. Besonders hochfrequent genutzte Stellen sollten, wie beispielsweise Futter- oder beliebte Schlafplätze, zudem täglich kontrolliert und nach Bedarf gesäubert werden. Auch die Nagertoiletten müssen gegebenenfalls öfter gereinigt werden, wenn diese viel in Benutzung sind.

Beim Waschen von Hängematten, Fleecedecken und Teppichen empfiehlt es sich, diese in ein Wäschenetz oder einen alten Kissenbezug zu packen, um die Funktionsfähigkeit der Waschmaschine vor Futter- und Streuresten zu schützen.


Tiergerechte Haltung von Farbratten: Haltung ohne Käfig

In diesem Abschnitt möchten wir genauer darauf eingehen, ob eine tiergerechte Haltung von Farbratten auch ohne Käfig möglich ist. Dieser Abschnitt beruht demnach auf unseren persönlichen Erfahrungen, da wir uns in der Vergangenheit bewusst dazu entschieden haben, die Hauptgehege unserer Farbratten ohne Käfige und ebenerdig zu gestalten. Kurz gesagt: Eine Haltung ohne Käfig ist prinzipiell mit gewissen baulichen Vorkehrungen problemlos möglich. Wenn du einen Eindruck von unseren Gehegen erhalten möchtest, schaue dir hier gerne unsere Rattenresidenzen an.

Aber zunächst möchten wir die Frage klären, warum wir in unseren Hauptgehegen auf Käfige verzichten. Ein großer Punkt ist, dass somit eine deutlich größere Lauffläche am Stück ermöglicht wird, die im Käfig so in der Regel nicht umsetzbar ist. Wir haben immer wieder den Eindruck, dass das Thema Lauffläche bei Farbratten stark unterschätzt wird. Natürlich bietet ein ausreichend großer Auslauf Lauffläche am Stück, in vielen Fällen ist dieser aber nicht rund um die Uhr zugänglich. Ebenso kann ein Käfig für Farbratten im gehobenen Alter oder für Farbratten mit Behinderungen schwierig sein, da dieser nie ganz barrierefrei gestaltet werden kann. Unabhängig davon möchten wir mit unserer Haltung auch Menschen dazu inspirieren, größer zu denken. Denn oftmals wird immer noch verkannt, dass auch Nagetiere enorm viel Platz benötigen, um ihrem Bewegungsdrang nachzugehen.

Wie bereits eingangs erwähnt, findet man in unseren Hauptgehegen keine Käfige mehr vor. Um dies zu realisieren, haben wir ganze Zimmer bzw. Teile von Zimmern abgetrennt. Die Abtrennung der Gehege haben wir mit beschichteten Spanplatten vorgenommen und eine Eingangstür installiert. Diese Tür sollte erst weiter oben beginnen, sodass die Farbratten beim Öffnen der Tür nicht sofort aus dem Gehege rennen bzw. springen können. Unsere Türen sind auf einer Höhe von 40cm angesetzt. Die Umrandung der Gehege ist zwischen 1 – 1,20m hoch, damit die Farbratten nicht aus dem Gehege springen können.

Der Bodenbelag sollte wasserbeständig sowie gut zu reinigen sein. Ebenso sollte er wenig Angriffsfläche zum Nagen bieten. Auch die Wände sollten geschützt werden. Unser Wandschutz variiert je nach Gehege zwischen 50 bis 70 cm Höhe. Auch hierfür können beschichtete Spahnplatten verwendet werden, welche an der Wand befestigt werden. Des Weiteren muss darauf geachtet werden, dass Gefahrenquellen, wie beispielsweise Steckdosen, abgesichert werden müssen. Sollte im Zimmer ein Heizkörper vorhanden sein, sollte auch darauf geachtet werden, ob die Farbratten an einer Stelle des Heizkörpers hochklettern können. Wenn ja, muss auch dieser abgesichert werden. Im Endeffekt gilt, alle Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, die auch in einem Auslauf vorzunehmen sind.

Oftmals wird argumentiert, dass der Käfig ein unabdingbarer Rückzugsort für die Farbratten darstellt. Dem möchten wir widersprechen. Das Gehege sollte natürlich so konzipiert und gestaltet sein, dass die Farbratten hier ihre Ruhe haben. Es versteht sich sicherlich von selbst, dass das Gehege kein Durchgangsort sein sollte, in dem permanent Menschen ein- und ausgehen. Rückzugsorte werden vor allem durch viele Versteckmöglichkeiten, Häuschen, Tunnel, (Kork-)röhren, und andere farbrattengerechte Einrichtungsgegenstände geschaffen. Letztlich können alle Einrichtungsgegenstände, die sich in einem Käfig befinden, auch in einem ebenerdigen Gehege umgesetzt werden. Falls du dich nun fragst, wie das Ganze mit Kuschelsachen und Klettermöglichkeiten funktionieren soll: Um Hängematten, Kuscheltunnel o.ä. aufzuhängen, haben wir einfach kleine Podeste mit Haken gebaut. Klettermöglichkeiten können auch ohne Gitterstäbe geschaffen werden, beispielsweise durch das Zusammenspiel von Ästen, Korkelementen, Röhren, eben genannten Podesten, Weidenbrücken oder Weinreben. Hier ist der Fantasie keine Grenze gesetzt. Auch selbst gebaute Klettermöglichkeiten stellen eine großartige Option dar. Wichtig ist nur, dass auch hier die Fallhöhe von 50 cm keinesfalls überschritten wird.

Nun stellt sich noch die Frage, wie groß so ein ebenerdiges Gehege ohne Käfig denn eigentlich sein sollte. Wir empfinden eine Gehegegröße von mindestens 7 qm für die langfristige Haltung eines kleineren Rattenrudels als unabdingbar. Eine feste Anzahl an Tieren, die in dieser Gehegegröße unterkommen kann, können und möchten wir nicht geben, da dies je nach Charakteren, Bewegungsdrang, Alter und Geschlecht der Farbratten variieren kann. Letztlich gilt auch hier: je größer das Gehege, desto besser.

Selbstverständlich ist uns auch bewusst, dass nicht jemensch die Möglichkeit hat, solche Gehege wie wir umzusetzen. Trotzdem möchten wir das Bewusstsein dafür schaffen, über die Mindestanforderungen hinaus zu denken, Käfige großzügig zu gestalten oder beispielsweise einen Dauerauslauf anzubieten. 

Quellen:

Seffer, D. (2015): Soziale Isolation als Risikofaktor für neuropsychiatrische Erkrankungen mit defizitärem Sozialverhalten im Tiermodell, Marburg


Die Integration – Der neutrale Bereich

Die zu integrierenden Parteien benötigen einen neutralen Bereich, in den sie zusammengesetzt werden. Neutral meint, dass die Ratten diesen Bereich nicht kennen, bisher nicht markiert haben und somit nicht als ihr Revier verstehen. Der Bereich darf sich nicht in dem Zimmer befinden, in dem die Farbratten sonst hausen, da dies keinen neutralen Bereich darstellt. Folgende Faktoren müssen außerdem bei der Wahl des neutralen Integrationsbereichs bedacht werden:

  • Als Halter:in muss ein schnelles Eingreifen möglich sein, um streitende Parteien zu trennen.
  • Die Absperrung des neutralen Bereichs muss ein Ausbrechen der Farbratten verhindern.
  • Der neutrale Bereich muss die richtige Größe haben. Farbratten erkunden i. d. R. zunächst das neue Gebiet. Ist der Bereich sehr groß, nutzen die Farbratten die damit einhergehenden Flucht- und Versteckmöglichkeiten und begegnen sich wohlmöglich nicht. Ein zu kleiner Integrationsbereich kann dazu führen, dass sämtliches Verhalten der Farbratten zum Erliegen kommt, da ihnen bewusst ist, dass keine Fluchtmöglichkeiten bestehen. Durch das „stille Ausharren“ versuchen sie Konflikte zu vermeiden.

Was kann als neutraler Bereich dienen?

  • Die Badewanne: Diese muss mit einer Decke oder einem Handtuch ausgelegt werden. Allerdings eignet sich die Badewanne nicht für alle Farbratten, da sie oft durch die räumlichen Gegebenheiten angsteinflößend wirkt. Zudem können viele Farbratten ohne große Anstrengung aus der Badewanne springen, da die Höhe der Badewanne gerade bei springfreudigen Tieren nicht ausreichend ist.
  • Absperrung mit Songmics Platten: Mithilfe von Songmics Platten kann der Integrationsbereich größen- und höhenmäßig flexibel variiert werden. Sie sind schnell auf- und abgebaut. Allerdings sollte bedacht werden, dass sehr nagefreudige Farbratten ein leichtes Spiel haben, da Songmics Platten aus Kunststoff bestehen. Eine Lösung hierfür ist, für die unteren beiden Reihen Songmics Platten zu verwenden, die aus Metallgitter bestehen. Für die darauffolgenden Reihen können wieder Plastikelemente verwendet werden. So können sich die Farbratten in den unteren Reihen nicht durchnagen. Gleichzeitig können sie durch die glatten Plastikelemente in den oberen Reihen nicht über die Absperrung springen. Voraussetzung ist natürlich, dass das Konstrukt entsprechend hoch ist. Wir empfehlen circa ein Meter Höhe. Auch hier muss der Integrationsbereich mit einer Decke oder Handtüchern ausgelegt werden.
  • Absperrung mittels Klappauslauf: Um einen Klappauslauf zu konstruieren, eignen sich MDF-Platten, welche mit Klavierband oder Scharnieren verbunden werden. Den Auslauf könnt ihr nach der Integration wieder zusammenklappen und beiseitestellen. Natürlich sollte auch hier auf eine ausreichende Höhe der MDF-Platten geachtet sowie der Bereich mit Decken oder Handtüchern ausgelegt werden.

Die Integration – Das sichere Eingreifen

Es ist recht wahrscheinlich, dass du an irgendeinem Punkt der Integration eingreifen musst. Bitte geh niemals mit der nackten Hand dazwischen! Wir empfehlen, eine Songmics Platte oder etwas ähnliches bereitzulegen, um diese im Falle eines Kampfes vorsichtig zwischen die streitenden Parteien zu schieben und sie dadurch zu trennen. Ebenso raten wir als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme zu schnittschutz-hemmenden Handschuhen oder Kettenhandschuhen. Diese können online oder im Handel erworben werden. All dies sind wichtige Vorkehrungen, um Bissverletzungen zu vermeiden. Diese können nämlich sehr schmerzhaft sein und zum Teil böse ausgehen (da sprechen wir leider aus eigener Erfahrung).


Die Integration – Das Vorgehen

Habt ihr alle notwendigen Vorkehrungen getroffen, kann die Integration starten. Im Folgenden möchten wir euch das Vorgehen bei der Integration schildern. Wichtig ist dabei, dass die zu integrierenden Parteien nicht dauerhaft im Integrationsauslauf bleiben, sondern lediglich täglich für einen gewissen Zeitraum zusammengesetzt werden. Dieses Zeitfenster wird bei passendem Verhalten langsam gesteigert. Weiterhin ist zu beachten, dass ihr dauerhaft einen Blick auf die Integration habt, um eingreifen zu können. Plant also ausreichend Zeit ein.

Der erste Schritt

Ihr beginnt die Integration, indem ihr alle zu integrierenden Parteien in den neutralen Auslauf setzt. Dabei darf sich nichts in Auslauf befinden (keine Einrichtung, kein Futter, kein Wasser). Das erste Zusammentreffen sollte maximal 5 Minuten dauern. Gibt es schon vor Ablauf der 5 Minuten Streitereien, werden die Farbratten wieder getrennt. Dieses Vorgehen wiederholt ihr nun jeden Tag 1x. Nach einigen Tagen könnt ihr beginnen, die Zeit langsam zu steigern. Voraussetzung hierfür ist, dass es keine starken Auseinandersetzungen zwischen den Farbratten gibt. Wenn ihr diese beobachtet, werden die Parteien immer sofort getrennt.

Generell gilt: Geduld ist wichtig. Bitte steigert die Zeit nicht voreilig. Lieber integriert ihr etwas länger. Oftmals haben Rattenhalter:innen nicht die Kenntnis, die Körpersprache der Farbratten richtig zu lesen, sodass es zu vorschnellen Handlungen kommt. Verhaltensweisen werden missinterpretiert und die Integration fälschlicherweise zu schnell durchgeführt. Dies hat nicht selten zur Folge, dass die Integration nicht funktioniert oder sogar gänzlich scheitert.

Der zweite Schritt

Befinden sich die zu integrierenden Parteien ohne größere Vorkommnisse mindestens eine halbe Stunde im Integrationsauslauf, kann Wasser und Futter dazu gestellt werden. Bei jeder Veränderung, die vorgenommen wird, kann sich neues Konfliktpotenzial bilden. Wie bei jedem Schritt ist es extrem wichtig, das Verhalten der Tiere genau zu beobachten und ggf. einzugreifen.

Der dritte Schritt

Zeigen die zu integrierenden Parteien über ein bis zwei Stunden keine Streitereien, kann ein der Rudelgröße entsprechendes Häuschen mit zwei Ausgängen in den Integrationsauslauf gestellt werden. Zwei Ausgänge ermöglichen, dass die Tiere bei entstehenden Auseinandersetzungen flüchten oder diesen aus dem Weg gehen können. Verhalten sich die Farbratten auch hier unproblematisch, können Schritt für Schritt weitere Einrichtungsgegenstände hinzugefügt werden. All diese Gegenstände sollten später auch mit in den Käfig ziehen.

Alle Einrichtungsgegenstände, die ihr in den Integrationsauslauf stellt, müssen vorab gründlich gereinigt werden, um die Gerüche der einzelnen Rudel zu beseitigen.

Der vierte Schritt

Wenn die Farbratten drei Stunden gemeinsam ohne schwere Vorkommnisse im Integrationsbereich verbracht haben, kann der Integrationsauslauf in den gewöhnlichen Auslauf verlagert werden. Hierbei sollten die Einrichtungsgegenstände, die bereits im Integrationsauslauf angeboten wurden, mit in den gewöhnlichen Auslauf ziehen. Es dürfen sich keine anderen Einrichtungsgegenstände im Auslauf befinden. Zudem sollte der gewöhnliche Auslauf vorab gründlich geputzt werden, sodass keine Gerüche der vorherigen Rudel vorhanden sind. Die Farbratten sollten nun ihren täglichen Auslauf gemeinsam in dem später vorgesehenen Auslaufbereich verbringen.

Der fünfte Schritt

Läuft auch der vierte Schritt problemlos ab, können die Farbratten in den gemeinsamen Käfig ziehen. Hierfür muss der Käfig zunächst gründlich geputzt werden, um die Gerüche des vorherigen Rudels so gut wie möglich zu entfernen. Jene Einrichtungsgegenstände, die bereits bei der Integration von der Gruppe markiert wurden, ziehen nun mit in den Käfig. Der Käfig wird zunächst nicht vollständig freigegeben. Im besten Fall kann der Käfig abgetrennt werden, sodass erst einmal ein Modul des Käfigs für die Farbratten bereitsteht. Die nächsten Tage öffnet ihr dann schrittweise den Käfig, bis er den Farbratten vollständig zur Verfügung steht. Der Bereich, der den Farbratten anfänglich zugänglich ist, sollte natürlich der Rudelgröße angepasst werden. Bei größeren Rudeln muss bereits am Anfang ein größerer Teil des Käfigs zur Verfügung stehen, um ausreichend Platz zu gewährleisten.


Die Integration – Tipps und Tricks

Revierkämpfe

Generell ist es üblich, dass es in der Integration zu Rangeleien kommt. Unserer Erfahrung nach gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Bahnt sich ein Streit an, sollte man besser sofort mit einer Songmics-Platte o.ä. vorsichtig dazwischengehen, sodass es gar nicht erst zu einem Kampf kommen kann. Wir halten nichts von der Ansicht, dass Streitereien ein Muss sind, weil die Rangordnung so ausgefochten wird. Oftmals schaukeln sich die Parteien nämlich weiter hoch und lassen nicht voneinander ab, sobald sie sich in den Haaren haben. Deshalb halten wir ein regulierendes Eingreifen für sinnvoller. Zudem beugt man so Verletzungen vor. Bisse, Pelzrisse oder Schlimmeres geschehen nämlich sehr schnell.

Größenverhältnisse

Wir sind auch der Ansicht, dass durchaus die Größenverhältnisse der einzelnen Farbratten bei der Integration beachtet werden müssen. Haben die zu integrierenden Farbratten sehr unterschiedliche Gewichtsklassen und Größen können unterschiedliche Kraftverhältnisse vorherrschen. Deshalb sollte man vorab überlegen, ob die Integration mit diesen Parteien sinnvoll ist. Wenn ja, ist auch hier ein regulierendes und frühzeitiges Eingreifen unabdingbar! Eine kleinere Farbratte hat einer deutlich größeren, schwereren Farbratte meist kräftemäßig deutlich weniger entgegenzusetzen. Ein Kampf oder Biss kann fatale Folgen haben. Schwere Konflikte sollten somit gerade zu Beginn der Integration, wenn man selbst die Dynamik und Charaktere der Farbratten noch nicht so gut einschätzen kann, unterbunden werden.

Größe des Integrationsbereichs

Man kann die Größe des Integrationsauslaufs variieren, um gewisse Verhaltensweisen zu unterstützen oder zu vermeiden. Verharren die Farbratten nur an Ort und Stelle, kann es sinnvoll sein, den Integrationsauslauf etwas zu vergrößern. Gehen sich die Farbratten aus dem Weg, weil zu viel Platz im Integrationsauslauf angeboten wird, kann eine Verkleinerung des Bereichs sinnvoll sein. Prinzipiell müssen solche Maßnahmen immer situativ betrachtet und entschieden werden. Wenn ihr unsicher seid, holt erfahrene Pflegestellen ins Boot. Diese können euch meist ausgiebig beraten und individuelle Ratschläge geben.

Stresshaufen

Liegen die Farbratten allesamt in einer Ecke eng beieinander oder sogar aufeinander, wird dies fälschlicherweise oft als Kuscheln interpretiert. Allerdings handelt es sich meist dabei im Rahmen von Integrationen um sog. „Stresshaufen“. Das Verhalten kommt nicht aufgrund von Entspannung zustande, sondern, weil die Tiere gestresst sind. In diesem Fall sollte also nicht sofort der nächste Integrationsschritt eingeleitet werden, sondern die Integration etwas entschleunigt werden.

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